Pressemitteilung zum Weltkindertag am 20.09.2024
Besserer Kinderschutz in Vereinen
Jetzt noch Fördermittel zur Entwicklung von Schutzkonzepten beantragen
Stuttgart 19.09.2024 Laut Statistischem Bundesamt hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen im Jahr 2023 mit 63.700 Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Erfasst werden Vernachlässigung, psychische, körperliche und sexualisierte Übergriffe im familiären Umfeld, aber auch in Bildungseinrichtungen und Vereinen. Anlässlich des Weltkindertags (20.09.2024) machen der Kinderschutzbund und Paritätische Wohlfahrtsverband in Baden-Württemberg darauf aufmerksam, wie wichtig Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen sind. Damit die Schutzkonzeptentwicklung nicht an der Finanzierung scheitert, stellt das Land hierfür im Rahmen des Landesförderprogramms „Präventiv handeln – Schutzkonzepte leben“ Mittel für eine externe Beratung zur Verfügung. Die Gelder können über den Kinderschutzbund beantragt werden. Interessierte Vereine sollten diese schnellstmöglich beantragen, da die Schutzkonzeptentwicklungen bereits im Sommer 2025 abgeschlossen sein müssen.
„Ein Schutzkonzept stellt den Verein gut im Kinderschutz auf und leistet im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention einen wesentlichen Beitrag zur Wahrung der Kinderrechte und zum Wohl der Kinder. Ein von allen gelebtes Schutzkonzept stärkt und ermutigt Kinder und Jugendliche, sich bei Übergriffen, die sie erfahren, in ihrem Verein Hilfe zu holen“, betonen Julia Wahnschaffe und Barbara Becker, Geschäftsführerinnen des Kinderschutzbundes Landesverband Baden-Württemberg e.V.. Doch Schutzkonzept sei nicht gleich Schutzkonzept. Ein Schutzkonzept könne seine Wirkung nur entfalten, wenn es auf den Verein zugeschnitten sei. Dafür bräuchten Vereine eine professionelle Begleitung und externe Beratung. Das Land stelle hierfür Fördermittel zur Verfügung, die über den Kinderschutzbund beantragt werden könnten, so die Geschäftsführerinnen.
„Für Kinder und Jugendliche sind Vereine wichtige Lebensorte, in denen sie sich entwickeln und Gemeinschaft erleben können. Aber das Vereinsleben birgt auch die Gefahr, psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt zu erleben. Täter*innen können haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende, aber auch die Kinder und Jugendlichen selbst sein. Deshalb sind Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen unumgänglich“, sagt Feray Şahin, Bereichsleiterin Kinder und Familie beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Übergriffe könnten so verhindert beziehungsweise frühzeitig erkannt und darauf professionell reagiert werden, so Sahin.
Pressekontakt: Der Kinderschutzbund Landesverband Baden-Württemberg e.V., Julia Wahnschaffe und Barbara Becker, Geschäftsführerinnen, Telefon 0711/242818, E-Mail: info@kinderschutzbund-bw.de
Hintergrundinformationen:
Weltkindertag am 20. September 2024
Der Weltkindertag am 20. September steht im Jahr 2024 unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern zum 70. Geburtstag dieses Tages, dass die Politik ihre Prioritäten verstärkt auf Kinder ausrichten muss. Weitere Infos unter https://www.unicef.de/informieren/einsatz-fuer-kinderrechte/weltkindertag
Landesförderprogramm „Präventiv handeln – Schutzkonzepte leben“
Vereine, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und sich ein individuelles Schutzkonzept erarbeiten und implementieren, können sich für die Übernahme der Kosten einer externen Schutzkonzeptberatung bewerben. Ebenfalls angesprochen sind Jugendverbände, Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder private Dienstleister (z.B. Musikschulen). Die Antragstellung erfolgt digital über die Webseite www.kinderschutz-bw.de. Die geförderten Leistungen müssen bis 31.08.2025 abgerechnet werden. Kontakt: Gabriele Krämer, Projektleitung Förderprogramm „Präventiv handeln – Schutzkonzepte leben“, E-Mail: schutzkonzept@kinderschutzbund-bw.de, Internet: https://www.kinderschutz-bw.de/de/foerderprogramm/
Der Kinderschutzbund (DKSB) – Für die Zukunft aller Kinder!
Der Kinderschutzbund, gegründet 1953, ist mit 50.000 Mitgliedern in über 400 Ortsverbänden die größte Kinderschutzorganisation Deutschlands. Der Landesverband Baden-Württemberg e.V. ist Dachverband für 58 Orts- und Kreisverbände und setzt sich für den Schutz von Kindern vor Gewalt, gegen Kinderarmut und für die Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland ein. Er möchte eine kinderfreundliche Gesellschaft, in der die geistige, seelische, soziale und physische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert wird. Dabei sollen Kinder und Jugendliche bei allen Entscheidungen, Planungen und Maßnahmen, die sie betreffen, beteiligt werden. Weitere Infos unter www.kinderschutzbund-bw.de
Der Paritätische Baden-Württemberg
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist weder konfessionell, weltanschaulich noch parteipolitisch gebunden. Der Verband steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 920 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2.000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de