Zum Internationalen Tag der Kinderrechte
PRESSEMITTEILUNG
Der Paritätische Wohlfahrtsverband und Kinderschutzbund in Baden-Württemberg fordern eine*n Kinderbeauftragte*n auf Landesebene
Kinderrechte müssen vollumfänglich in die Landesverfassung und das Grundgesetz aufgenommen werden
Anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte (20.11.) fordern der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Kinderschutzbund in Baden-Württemberg sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunale Kinderinteressenvertretungen eine*n Kinderbeauftragte*n auf Landesebene. Das fördere die landesweite konsequente Umsetzung der Kinderrechte in Baden-Württemberg und die Wahrnehmung der Belange von Kindern und Jugendlichen in Politik, Verwaltung, Justiz und Gesellschaft. Auch die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch zwischen den kommunalen Kinderbeauftragten und bestehenden Akteur*innen werden so besser koordiniert und Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten von jungen Menschen flächendeckend weiterentwickelt. Zur verbindlichen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention sei die vollumfängliche Aufnahme der Kinderrechte in die Landesverfassung und das Grundgesetz erforderlich, so die Verbände.
Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg:
„30 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention werden Kinderrechte auf Bundes- und Landesebene immer noch unzureichend umgesetzt. Es geht darum, die Schutz- und Förderrechte der Kinder sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass deren Beteiligung und Mitsprache an den sie betreffenden Angelegenheiten zum Standard in allen politischen Entscheidungen wird. So können schon Kinder und Jugendliche erfahren, welche Bedeutung unsere demokratische Verfassung für jede*n Einzelne*n hat. Die Einführung einer*s Kinderbeauftragten auf Landesebene kann die flächendeckende Umsetzung der Kinderrechte beschleunigen und eine Lobby für Kinder auch in der Landespolitik schaffen. Um die Rechtsposition und -sicherheit der Kinder und Jugendlichen weiter zu stärken, müssen Kinderrechte vollumfänglich in der Landesverfassung und auch im Grundgesetz verankert werden.“
Heike Reuter, Vorstandsmitglied des Kinderschutzbundes Landesverband Baden-Württemberg e.V.:
„Um Kinder und Jugendliche auch in ihrem Freizeitbereich besser zu beteiligen, zu fördern und zu schützen starten wir Anfang 2024 mit einem vom Land finanzierten Förderprogramm für Schutzkonzeptentwicklungen, unter anderem in Vereinen. Damit die Rechte von Kindern überall ernst genommen und nicht, wie zuletzt während der Corona-Pandemie, leichtfertig übergangen werden, brauchen Kinder eine*n eigenen Fürsprecher*in in der Landesregierung. Nur vier Bundesländer haben bereits eine*n Kinderbeauftragte*n auf Landesebene eingeführt; Baden-Württemberg sollte das Fünfte sein! Die Aufnahme der erweiterten Kinderrechte in unsere Landesverfassung würde ein klares Signal senden, dass das Wohlergehen der Kinder als Kernaufgabe von Staat und Gesellschaft angesehen wird. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen würde eine solche Maßnahme das allgemeine Bewusstsein für die Rechte der Kinder stärken. Erleben alle Kinder und Jugendliche Schutz, Förderung und Beteiligung, sind das auch die besten Voraussetzungen für den demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“
Maria Haller-Kindler, Mitglied der BAG Kommunale
Kinderinteressenvertretungen und Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt
Stuttgart:
„Die UN-Kinderrechtskonvention erhält bei weitem noch nicht die Aufmerksamkeit
auf allen politischen Ebenen, die notwendig wäre, um Kinder und Jugendliche bis
18 Jahre in allen relevanten Belangen zu fördern, zu schützen und sie zu
beteiligen. Auf Landesebene werden viele Kinderrechtsrelevante Weichen
gestellt, zum Beispiel in der Bildungs- und Sozialpolitik. Kinderbeauftragte auf
Landesebene haben die Aufgabe, die Interessen von Kindern und Jugendlichen in
diesen Belangen zu vertreten und Beteiligung von jungen Menschen einzufordern.
Das wäre auch für Baden-Württemberg ausgesprochen wünschenswert.“
Pressekontakt Kinderschutzbund Landesverband Baden-Württemberg e.V.: Julia Wahnschaffe, Geschäftsführung, Tel. 0711 / 24 28 18, E-Mail: · wahnschaffe@kinderschutzbund-bw.de
Der Paritätische Baden-Württemberg
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist weder konfessionell, weltanschaulich noch parteipolitisch gebunden. Der Verband steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 900 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de